Könnte es wirklich so einfach sein?
Alle vier Sekunden stirbt ein Mensch an Hunger. Das weiss ich natürlich schon lange, man hört und liest es immer wieder. Dann lese ich, dass 80% der globalen landwirtschaftlichen Nutzfläche für Weideland und Tierfuttermittelanbau genutzt wird. Ich frage mich: Könnte alle vier Sekunden ein Mensch gerettet werden, wenn auf der gesamten zur Verfügung stehenden landwirtschaftlichen Nutzfläche Grundnahrungsmittel wie Reis, Weizen, Mais und Kartoffeln angebaut würden?
Zehntausend Menschen, vor allem Kinder, sterben täglich an den Folgen von verschmutztem Wasser oder an Wassermangel. Auch das weiss ich, habe es schon oft gehört. Doch dann lese ich, dass die Produktion von einem Kilogramm Rindfleisch 15’000 Liter Wasser verbraucht. Für die Produktion von einem Kilogramm Karotten braucht es lediglich 237 Liter Wasser. Ich frage mich: Könnten pro Tag zehntausend Menschen gerettet werden, wenn wir statt Tierfutter Karotten anbauen würden?
Könnte es wirklich so einfach sein unsere Mitmenschen zu retten, den Welthunger und die Wasserknappheit um ein Vielfaches zu verringern, unsere Böden und Urwälder zu erhalten und unsägliches Tierleid zu vermeiden? Warum tun wir es nicht?
Ich habe keine Antwort auf meine Fragen. Sie beschäftigen mich, schmerzen mich und lassen mich nicht zur Ruhe kommen. Denn viele Jahre lang habe ich selbst, ohne mich schlecht zu fühlen und ohne mir viele Gedanken zu machen, zu diesem Geschehen beigetragen.
2 thoughts on “Könnte es wirklich so einfach sein?”
Liebe Sita,
danke für Deinen Beitrag.
Ich habe im Zirkel gelernt, dass wir wenig und viel zugleich tun und der Strom dieser Zeit, indem wir uns befinden reisst mich/uns mit wie ein Blatt, das eine kurze Lebensdauer hat und doch versucht hat seine Möglichkeiten auszuschöpfen so gut es ging und geht.
Schön, dass es uns gibt.
Katharina
Liebe Pundarika,
die meisten Änderungen brauchen Zeit um in der breiten Masse anzukommen.
Als ich vor 30 Jahren zur Vegetarierin wurde war ich froh, dass ich eine Krankheit als Grund dafür angeben konnte. Damals reagierten fast alle Menschen mit Unverständnis und Ablehnung, wenn als Grund die etische Überzeugung angegeben wurde. Vor über 10 Jahre wurde ich zur Veganerin, ein Angebot dafür gab es kaum, und heute ist es in der Gesellschaft präsent, auch wenn viele dies noch mit Kopfschütteln betrachten.
Ich denke, wir können uns nur dann ändern, wenn uns diese Themen wirklich berühren und wir alle tun das, was uns gerade möglich ist, jede:r im eigenen Rhytmus.
Mir hilft am Besten die Freude über jede Änderung die ich umsetzen kann, und für manche Änderungen bin ich noch nicht bereit, zum Beispiel kann ich nicht auf mein Auto verzichten und es gibt noch vieles was zu ändern wäre, nachhaltige Kleidung ist auch ein Thema, mit dem ich mich noch mehr beschäftigen möchte, aber eines nach dem anderen.
Herzlichen Dank für deine Gedanken, sie helfen mir dabei, am Ball zu bleiben und mich verbunden zu fühlen,
Liebe Grüße
Manika