Eine neue Erfahrung, die Mut macht……….
Ich lebe seit 18 Jahren im Tessin, wo Sprache, Kultur und soziale Umgangsweisen stark von südländischen Einflüssen geprägt sind.
Über die mir am Herzen liegenden Themen zum Zustand unserer Erde, über meine Gedanken und unser Verhalten diesbezüglich, kann ich mich ausschließlich mit deutschsprachigen Freunden austauschen, da es hier in meinem Umfeld kaum zum Gesprächsthema wird.
Die Teilnahme am Unterstützungszirkel ist daher für mich ein sehr wichtiger Schritt gewesen, der letztendlich meine Entscheidung im Februar dieses Jahres hier in ein kollektives Gartenprojekt einzusteigen, mitgetragen hat.
Durch die Arbeit im Garten, wo mit verschiedenen Methoden, immer das Wohl aller beteiligten Lebewesen und die Gesundheit des Bodens im Zentrum stehen, bin ich jetzt mit Menschen zusammen, denen Umweltthemen, jedem auf seine Art, sehr am Herzen liegen. So bekam ich kürzlich über den gemeinsamen E-Mail Verteiler die Information, dass es noch freie Plätze in einem dreistündigen Workshop “Das Klimafresko” gäbe.
Im Internet erfahre ich: Ein Workshop, der auf wissenschaftlicher Basis Schritt für Schritt und spielerisch in der Gruppe die Wechselwirkungen im Klimageschehen unserer Erde nachvollziehbar macht. Der Moderator und Veranstalter führt klärend und ordnend die Gruppe und gibt schrittweise die Fakten in Form von Kärtchen in Postkartengrösse in die Runde.
Ich bin hellwach und melde mich an.
Es erwartet mich ein spannender Vormittag mit mir unbekannten Menschen auf Italienisch. Anhand der vorgegebenen Kärtchen und einer klaren Struktur erarbeiten wir in der Gruppe ein Wandbild, wodurch uns die Zusammenhänge tiefgreifend verständlich werden, die unsere Erde nicht nur krank machen, sondern (basierend auf Forschungsergebnisse, Zahlen, Diagrammen und Trends etc.) ernsthaft gefährden.
Im zweiten Teil des Workshops tauschen wir uns über unsere Betroffenheit aus, wir teilen unsere Sorge um unser Überleben.
Wir erfahren wie effektiv unser Handeln als Individuum und/oder im Kollektiv sein könnte. Ist es effektiver für einen möglichen Umkehrtrend kein Fleisch zu essen oder auf das Flugzeug zu verzichten? Wie wäre es, wenn alle kein Fleisch mehr essen würden oder alle ihr Mobilitätsverhalten verändern würden?
Bereichert durch viele neue Aspekte, ermutigt und gestärkt, vor allem aber staunend und beglückt im Gefühl dass wir viele sind, endet dieser Sonntagvormittag. Und ich fühle mich mit diesen vielen auf der Welt ein wenig verbunden, auch im Tessin.