Wir fressen uns zu Tode
Wir wissen ja schon, dass die industrialisierte Massentierhaltung einen erheblichen Anteil an der Klimabelastung hat, trotzdem ändern wir unsere Ernährungsgewohnheiten nicht – Das wäre eigentlich die Macht der Verbraucher. Einen ultimativen Schub in diese Richtung erhielt ich durch das Buch »Wir fressen uns zu Tode» von Galina Schatalova. Ich hätte es schon vor zwanzig Jahren lesen können, doch damals war mir der Titel zu provokativ. Heute bei so vielen übergewichtigen Menschen, die ich auf der Strasse sehe, meine ich das nicht mehr. Das Buch ist weder dogmatisch noch moralisch, sondern wissenschaftlich. Es vermittelt Wissen und Einsicht. Die Autorin vergleicht die Verdauungssysteme verschiedener Arten. Sie untersucht mit eigenen gross angelegten Experimenten die vegane Ernährung. Nüchtern kommt sie zu dem Schluss, dass der Körper des Menschen eigentlich nicht für die Verdauung von tierischem Eiweiss ausgestattet ist. Wir zahlen einen hohen Preis dafür. Es kostet den Körper enorme Energie, belastet die Gesundheit und verkürzt unsere Lebensspanne. Wenn wir das nicht täten, könnten wir 150 Jahre alt werden und dabei gesund bleiben. Das würde ich doch wollen – oder?
“Wir fressen uns zu Tode” von Galina Schatalova, deutsche Erstausgabe Arkana Verlag München 2002, als Taschenbuch eventuell auch bei Goldmann Verlag erhältlich