Nichts Neues – oder doch?
Vielleicht habt ihr es auch in der Zeitung gelesen: Forscher der ETH Zürich haben Mikroplastik in den Blättern der Bäume gefunden. Das beeinträchtig die Fotosynthese, das heisst die Fähigkeit der Bäume Sonnenlicht in Nahrungsenergie umzuwandeln. Stattdessen leiten sie das Sonnenlicht als Wärme ab, was als Stressreaktion der Bäume zu verstehen ist. Die zweite Horrornachricht: Der Kanton St. Gallen hat ausgedehnte Flächen für die landwirtschaftliche Nutzung gesperrt. Auch Fleisch, das auf diesen Flächen produziert wurde, darf nicht mehr verkauft werden. Bei Bodenproben ist eine gesundheitsgefährdende Konzentration von PFAS (Per- und polyfluorierte Alkylverbindungen) entdeckt worden. Es handelt sich um Chemikalien, die bei industrieller Fertigung seit Jahrzehnten bedenkenlos allen möglichen Produkten zugesetzt werden, um sie Schmutz-, Fett- und Wasser abweisend zu machen: Möbeln, Kleidern, Verpackungen, Haushaltsgegenständen. Sie sind sehr stabil, schwer abbaubar und werden deshalb Ewigkeitschemikalien genannt. Sie verursachen Krebs und andere Krankheiten. Es gibt bislang keine Deklarationspflicht. Die Vermutung ist, dass die Verseuchung der Böden mit der Ausbringung von Klärschlamm zusammenhängt, der bis 2006 als Düngemittel erlaubt war.
Alles nichts Neues – oder doch? Doch! – in meinem Bewusstsein vertieft sich die Gewissheit: Es gibt kein Entkommen. Ich hatte glauben wollen durch Bio- und Demeter- Produkte der schleichenden Vergiftung entgehen zu können. Ich hatte glauben wollen, mich in den Schatten der Bäume retten zu können. Wenn die Böden verseucht sind, wo soll dann unsere Nahrung angebaut werden? Der Kanton St.Gallen ging mutig voran, ich lese, dass weitere landwirtschaftlich genutzte Flächen in der Schweiz unter demselben Verdacht stehen. Ich bin tief traurig, wohin kann ich mich retten? -nirgendwohin. Wir alle müssen den Preis für das System, von dem wir profitieren, zahlen. Wo ist Hoffnung?:
Vergehen und Entstehen geschehen gleichzeitig. «Dem verdorrten Ast entspringt eine Blüte», sagt eine Zen-Weisheit.
Ich gehe durch die Trauer – wohin führt sie mich? Zur Liebe – zur Verbundenheit – zur Verantwortung für die Vergangenheit und die Zukunft. Ich will Gier Hass und Verblendung loslassen und dem alten System keine Energie mehr liefern. Ich kann jeden Moment neue Impulse in die Welt bringen, Impulse der Liebe und der Achtung vor dem Leben und so die Bedingungen für eine andere Welt miterschaffen.
2 thoughts on “Nichts Neues – oder doch?”
Liebe Sita
Danke für Deine Zeilen. Deine Trauer kenne ich auch, sie belgeitet mich ganz oft. Jeden Tag. Und auch ich suche nach Wegen, denn ja, die unbeabsichtigte Zerstörung ist so gross. Gestern ging es mir durch den Kopf, als ich in meinem Schrebergärtchen war: Es ist zu Weinen schön, wie der Frühling alles zum Leben bringt, aber wie lange noch? Die Menschenfamilie ist dabei, alles Leben zu verbrennen und zu vergiften.
Ich gehe heute zu einem Partei- Treffen. Es wird keinen schnellen Durchbruch geben in diesen unguten Machtverhältnisssen. Aber die Hoffnung bleibt immer. Deinen letzten Absatz werde ich ausdrucken und im mein Zimmer hängen:
“Ich gehe durch die Trauer – wohin führt sie mich? Zur Liebe – zur Verbundenheit – zur Verantwortung für die Vergangenheit und die Zukunft. Ich will Gier Hass und Verblendung loslassen und dem alten System keine Energie mehr liefern. Ich kann jeden Moment neue Impulse in die Welt bringen, Impulse der Liebe und der Achtung vor dem Leben und so die Bedingungen für eine andere Welt miterschaffen.”
Sehr liebe Grüsse, in Verbundenheit,
Astrid
Liebe Sita
Danke für Deinen Artikel.
Deine Informationen sind zutiefst erschreckend, unglaublich! Es wird mir einmal mehr bewusst wieviel wir einfach nicht wissen. Auch wie schwierig es ist solche Realitäten anzunehmen und trotzdem Hoffnung
zu bewahren.
Danke für Deine Gedanken dazu.
Ja, in Verbundenheit bleiben , sich der Verantwortung bewusst sein, die ich trage für mich und das Leben und aus der Liebe, aus mir schöpfen , das kann ich tun um meine Zuversicht aufrecht zu halten. Zudem mich freuen, mich nähren an all dem Guten, Schönen das es trotzallem um mich und in dieser Welt gibt. ******* Jeannette