Feuerpredigt, Buddhas Worte aktuell und zeitgemäss
Der Erhabene sprach zu seinen Mönchen: «Ihr Mönche alles brennt!! Und was brennt alles? Ihr Mönche, das Auge brennt und das Sichtbare brennt, das Sehbewusstsein brennt, der Seiheindruck brennt und was bedingt durch den Seheindruck entsteht, nämlich erfreuliches, unerfreuliches oder neutrales Gefühl, auch das brennt. Wodurch brennt es? Durch das Feuer der Gier, durch das Feuer des Hasses, durch das Feuer der Verblendung brennt es, durch Geburt, Alter, Tod, Kummer, Jammer, Schmerz, Trübsinn und Verzweiflung brennt es, so sage ich.»
Was meint der erhabene Buddha damit?
Das Feuer steht hier für unser Begehren, für diesen unaufhörlichen Trieb nach etwas anderem, als das was gerade in diesem Moment erscheint. Wir flüchten in die Zukunft, in die Vergangenheit oder in einen dumpfen Zustand von nicht-wahrnehmen wollen. Wir sind kaum einmal wirklich im Moment anwesend und ganz eins mit ihm. Das Feuer des Begehrens vernichtet das Heilsame in uns, es vernichtet die Möglichkeit mit dem Strom des Lebens eins zu werden und unser Leben geht vorbei ohne, dass wir es wirklich gelebt haben.
Wir alle kennen den brennenden Wunsch gesund zu sein, wenn wir krank sind und wir würden alles dafür tun um das zu erreichen. Wir kennen das brennende Verlangen nach unseren Liebsten, wenn wir sie verloren haben und das versinken in Depressionen und Sinnlosigkeit.
Wir kennen das leidenschaftliche Brennen für eine Idee oder eine Ideologie und wir kennen auch die aus diesem leidenschaftlichen Brennen entstehenden Diskussionen in denen wir einander verletzen.
Wir wünschen und begehren brennend nach diesem oder jenem, nach der nächsten Zigarette, dem schönen Kleid oder einem eigenen Haus. Wir verzehren uns nach etwas das wir unbedingt haben wollen, das unbedingt geschehen oder eben nicht geschehen soll und wir würden fast alles tun um uns diese Wünsche zu erfüllen.
Buddha zählt im Sutra alle Sinne auf, die brennen, auch unser Denken brennt.
«Ihr Mönche alles brennt! Und was brennt alles? Das Denken und die Gedanken brennen, das Denkbewusstsein brennt, der Gedankeneindruck brennt und was bedingt durch den Gedankeneindruck entsteht, nämlich erfreuliches, unerfreuliches oder neutrales Gefühl, auch das brennt. Und wodurch brennt es? Durch das Feuer der Gier, durch das Feuer des Hasses, durch das Feuer der Verblendung brennt es, durch Geburt, Alter, Tod, Kummer, Jammer Schmerz, Leid und Verzweiflung brennt es, so sage ich.»
Ständig steigen Gedanken in uns auf und wir lieben es zu denken. Wir brennen geradezu nach unseren Lieblingsdenkmustern. Wir geben uns ganzen Gedankenketten hin, seien sie nun heilsam oder unheilsam. Hauptsache unser Geist ist beschäftigt. Hauptsache unsere Gedanken bestätigen uns das wir jemand sind und was wir sind. Manchmal erwachen wir plötzlich aus einer solchen Gedankenkette und wissen gar nicht mehr richtig wo wir sind oder was wir gerade tun. Während wir unseren Gedanken nachhängen, läuft unser Leben automatisch weiter. Wir kaufen ein, räumen auf, treiben Sport oder fahren Auto.
Wenn wir uns nun vorstellen, dass auf unserer Welt Millionen von Menschen leidenschaftlich wünschen und begehren und in Gedanken gefangen automatische, unbewusste Handlungen ausführen, die vom Feuer des Begehrens, von Gier Hass und Verblendung gelenkt werden, dann kann man sicher sagen «alles brennt». Und mit alles meint der erhabene Buddha wirklich alles., unsere Innen- und unsere Aussenwelt.
Es brennt auch unser Planet, er hat Fieber. Mit unserem leidenschaftlichen Begehren nach immer mehr haben wir ihn krank gemacht. Die Hitze des Feuers unseres Begehrens lässt die Wälder brennen, die Temperaturen ansteigen und die Eiskappen schmelzen. Wir haben in unserer Verblendung und unserer Gier viel, viel mehr genommen als uns zustand und lange haben wir es nicht einmal bemerkt, da die Konsequenzen unseres Tuns nicht spürbar waren.
Doch nun können wir sie sehen, spüren und manchmal auch riechen. Die Krankheit, das Ungleichgewicht unserer Mutter Erde hat auch auf unsere Körper übergegriffen. Corona macht hohes Fieber, befällt die Lunge und schneidet uns die Luft ab, der Krebs erstickt unsere gesunden Zellen und wächst, so wie die Wirtschaft unkontrolliert immer weiter.
Dieselbe Energie, dieselben Geistesgifte die unsere Umwelt und unsere Körper zerstören zerstören auch den Frieden in der Welt, im Moment auch in Europa und lassen den Krieg in der Ukraine entstehen. Menschen und Tiere verhungern und verdursten, Menschen und Tiere werden verletzt und müssen in grosser Angst fliehen oder sterben. Diesen unendlich grossen Schmerz sollten wir zulassen, uns persönlich betreffen lassen und unser Mitgefühl ausdrücken.
Es ist an der Zeit umzukehren und uns mit dem heilsamen zu verbinden, es ist Zeit die Worte des erhabenen Buddha ernst zu nehmen und danach zu handeln. Sie sind immer noch so wahr, so zutreffend wie zu dem Zeitpunkt als der Buddha sie gesagt hat.
Pundarika